Haslitaler Cup Meiringen

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Heimvorteil für die Haslifighters

Am Haslitaler Cup brillierten die Kämpferinnen und Kämpfer der Karate-Kickboxing Schule Meiringen. Bei den Team-Wettkämpfen gewannen sie in drei Kategorien den Titel des Schweizermeisters.

Ein Schritt, zwei Schritte, ein Schlag und ein Treffer und alles in einer horrenden Geschwindigkeit. Etwa so lässt sich die Disziplin Touch-Score im Karate-Kickboxen zusammenfassen. Jeweils zwei Kämpfer stehen sich mit Kopf-, Mund- und Fussschutz auf einer Matte gegenüber. Innerhalb von zwei Minuten kämpfen sie um Punkte. Ein Treffer mit dem Fuss ins Gesicht gibt zwei Punkte, alle anderen Treffer geben einen Punkt. Am Wochenende hagelte es in Meiringen Treffer im Sekundentakt. In der Turnhalle fanden am Samstag die Team-Schweizermeisterschaften und am Sonntag die Einzelwettkämpfe statt.



Meiringer Damen-Final
Die Karate-Kickboxing-Schule Meiringen organisierte den Haslitaler Cup und erwies sich als schlechter Gastgeber. Bei den Team-Schweizermeisterschaften klassierten sich die Oberhasler Kämpfer in den Kategorien Damen, Herren und Mix-Team auf dem ersten Rang. Im Damenfinal trafen sogar zwei Teams aus Meiringen aufeinander. Auf der einen Seite der Matte standen Patrizia Berlingieri und Dana Rüger vom Team Shizzo und auf der anderen Seite Tonja von Weissenfluh und Alice Salvisberg von den Haslifighters. Trotz des gemeinsamen Klubs schenkten sie sich nichts. «Wir wollen immer gewinnen, auch wenn die Gegnerinnen unsere Kolleginnen sind», sagte Patrizia Berlingieri vor dem Kampf. «Wenn wir eine andere Einstellung hätten, müssten wir gar nicht antreten.» Bei den Team-Wettkämpfen können sich die beiden Kämpfer während der zwei Minuten fliegend auswechseln.Im Damen-Final bestritt jedoch Dana Rüger den Grossteil des Kampfes, da Berlingieri nach längerer Krankheitspause erstmals wieder auf der Matte stand. «Ich konnte vier Wochen nicht trainieren und muss es noch ein bisschen langsam angehen», erklärte die 31-jährige Team-Seniorin. Dadurch hatte Dana Rüger viel Präsenz auf der Matte. Sie schlug sich jedoch gut und nach den zwei Minuten stand es 10:10. Die einminütige Verlängerung gehörte dann voll und ganz dem Team Shizzo. Am Ende gewannen sie den Damen-Final deutlich mit 16:12. Für Patrizia Berlingieri ging das Comeback mit dem Titelgewinn perfekt auf. Sie will nun wieder ihr Mammut-Programm von neun Trainings pro Woche aufnehmen. Im Fokus steht für sie die Weltmeisterschaft im Sommer.

Rüger sorgte für Führung
Den Herren-Final gewannen die Haslifighters Anton Streich und Michael Jantschgi deutlich. Für sie stand aber der Mix-Team-Final im Zentrum, die Königsdisziplin im Kickboxen. Zusammen mit Dana Rüger kämpften sie sich mit einem knappen Sieg über die Blue Blitzers Wohlen in den Final vor. Dort wartete das Asia Sport Center Zürich. In dieser Disziplin stehen alle Kämpfer und Kämpferinnen jeweils eine Minute auf der Matte. Die Punkte werden laufend weitergezählt. Den Auftakt machten die Damen. Dana Rüger platzierte gleich zu Beginn einige starke Punkte. Möglich, dass sie dabei an ihre Mentorin Patrizia Berlingieri gedacht hatte, die sagt: «Im Kickboxen geht es darum, den ersten Schlag zu setzen.» Rügers Gegnerin, Norma Ermatinger, musste sich bereits nach 20 Sekunden kurz behandeln lassen, da sie mit Atemnot kämpfte. Dana Rüger nutzte daraufhin die Schwäche ihrer Kontrahentin gnadenlos aus und erhöhte auf 13:4. Anton Streich bekundete schon mehr Mühe. Nach seinen zwei Minuten waren die Zürcher bis auf 17:13 herangekommen.



Emotionaler Schluss
Im letzten Teil standen sich der Meiringer Michael Jantschgi und Nicolo Tropeano gegenüber. Der Kampf entwickelte sich rasch zu einer gehässigen Auseinandersetzung. Kurz vor Schluss gerieten sie auch nach einem Kampf-Unterbruch heftig aneinander. Die Trainer der beiden Teams taten ihr Möglichstes, um die Streithähne zu beruhigen. Das war alles andere als einfach. Die Schlussphase entwickelte sich nämlich zu einem richtigen Krimi. Beim Stand von 22:20 für Meiringen erhielt Jantschgi einen Punkteabzug, weil er neben die Matte getreten war. Der Zürcher hatte aber nur noch zwei Sekunden Zeit, um einen Treffer zu landen und die Verlängerung zu erzwingen. Und tatsächlich platzierte er quasi mit der Schlusssirene einen Schlag. Die Freude bei den Zürchern währte aber nur wenige Sekunden. Der Kampfrichter zeigte nämlich keine Wertung. Darauf folgten natürlich wieder hitzige Diskussionen, sodass der Titelgewinn der Meiringer fast ein wenig unterging. Richtige Freude zeigten sie erst, als Dana Rüger auf dem Podest den Pokal in die Höhe stemmen durfte.

   
Zu diesem Zeitpunkt hatte auch Cheftrainer Antonio Berlingieri sein Lächeln wiedergefunden und freut sich über die Resultate seiner Kämpfer: «Selbstverständlich freue ich mich über den heutigen Dreifach-Sieg». Überraschungs-Siege waren es jedoch nicht. Die Meiringer gehören seit Jahren zur nationalen Spitze. Trotzdem stuft der Trainer die Siege nicht als Selbstverständlichkeit ein. Schliesslich will er, dass die anderen Teams aus der ganzen Schweiz wieder einmal nach Meiringen kommen